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Archiv 2009

09.12.2009, Mi. 19.30 Uhr
Katharina Mayer / Jochen Hörisch
Die (heilige) Familie: Ein Gespräch.

In der Reihe Kunst trifft Literatur
Familienbild und Bildfamilie. Die ikonographische Geschichte des Familienbegriffs ist so raumfüllend wie seine etymologischen Spuren weit verzweigt; in Wissenschaft, Kunst, Religion und Ritus spielt die Familie ihre Rolle ebenso umfangreich wie im täglichen Miteinander. Wo zwei zu Tisch sitzen, familiarisiert sich rasch etwas Drittes, das uns oft entgeht und dennoch bleibt.
Die Fotokünstlerin Katharina Mayer ist in ihrem Bildwerk dem schillernden Begriff seit neun Jahren mit dem Projekt familia auf der Spur, in ihren Fotoarbeiten kristallisiert sich die Grenze zwischen Außen und Innen am Belichtungsrand des Familienportraits. Über „Fluch und Heil“ der Familie spricht sie im Heine Haus mit dem Germanisten, Medienanalytiker und Meister der Verstehenskunde Jochen Hörisch (Universität Mannheim.)
Grußwort: Hubert Ostendorf (Leiter und Initiator Galerie fifty-fifty)

Heine (außer) Haus
02.12.2009, Mi. 19:30 Uhr
Rüdiger Safranski
Goethe und Schiller. Geschichte einer Freundschaft. (Hanser Verlag)

Gemeinsam haben sie deutsche Literatur- wie Geistesgeschichte geschrieben – und jeder für sich im anderen das vielstimmige Buch einer Freundschaft entworfen, deren ereignisreiche Spannung zwischen Gegensätzlichkeit und Einklang die Literaturwelt noch heute in Atem hält. Nach seinem großartigen Romantik-Buch hat Rüdiger Safranski nun entlang des Briefwechsels zwischen den beiden Granden die Lebendigkeit einer wohl singulären Begegnung aufgespürt, deren Nachhaltigkeit für das poetische Wort zeitlos aktuell den Weg bis in unsere Gegenwart findet.
„Ein Buch über das Glück des gemeinsamen Arbeitens, über das Ende des Neides und die Freude, den Stern des anderen leuchten zu lassen …“ (Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung)
Ort: Düsseldorfer Schauspielhaus.

18.11.2009, Mi. 19:30
Oskar Gottlieb Blarr
„Mein blaues Klavier” – Ein literarischer Kammermusikabend
Im Rahmen des Zyklus „3xneu”. Eine Veranstaltungsinitiative für neue Musik
Aus drei Generationen hat Oskar Gottlieb Blarr Komponisten der „Neuen Musik“ zu einem Streifzug durch die Literatur versammelt, in dem sich Kleinode wie das „blaue Klavier“ von Else Lasker-Schüler, die magischen Schlussworte aus James Joyce „Ulysses“ und auch ein Paulusbrief musikalisch begegnen.
Der ambitionierte Liederabend stellt Kompositionen von Oskar Gottlieb Blarr, Josef Tal, Stefan Heucke, Betty Olivero und Christoph Staude vor, von Thomas Bruttger wird das Stück „Klang–Momente“ uraufgeführt.
Zu Gehör kommen die Sopranistin Annette Elster, bekannt geworden als Inter-pretin für zeitgenössische Musik u.a. an der Oper Paris, der Posaunist Bruce Collings sowie der Violinist Paul Rosner (u.a. Moskauer Staatsorchester, NDR-Orchester).
Durch den Abend führte der Komponist, Organist und Kirchenmusiker Oskar Gottlieb Blarr

17.11.2009, Di. 19:30 Uhr
Peter Stamm / Rosilene Luduvico
Ungefähre Landschaften. Eine Annäherung.

In der Reihe Kunst trifft Literatur
Landschaften. Imaginäre und reale. Und solche, die im Zwischen nisten wie die Spur von etwas, das Land werden könnte oder Land gewesen ist. Wie Treibgut einer Landschaft, deren Ort kein singuläres Wo hat und vom Gestern wie vom Morgen das Jetzt ins Bild bringt. Gebirgstiefe, lichte Fragilität geht durch Rosilene Luduvicos Bilder, Reisigzweig, Eisblumgeflecht oder Menschenpaar. „Wenn du die Augen öffnest, kann ich den Wald in ihnen sehen”, sagt Peter Stamm im Nachwort zu Vira Que Eu Vi/See It Coming, Katalog R. Luduvico, 2006. Im Heine Haus trifft sich die in Brasilien geborene und in Düsseldorf lebende Künstlerin mit dem Meister innerer Topologien, dem in der Schweiz ansässigen Peter Stamm, Autor zahlreicher Bücher, zuletzt erschienen der Roman „Sieben Jahre“ (Fischer Verlag 2009), zum Gespräch.
Begrüßung: Beat Wismer (Generaldirektor Museum Kunstpalast)
Moderation: Rudolf Müller

11.11.2009, Mi. 19:30 Uhr
Manfred Trojahn / Günter Figal. Über das Verstehen.
Ein Abend mit Musik. Manfred Trojahn zum sechzigsten.

Ein Klang geht durch den Raum, eine Noten-folge, ein musikalisches Thema. Es ist uns vertraut, wir wissen, wie es zusammengesetzt ist, wir erkennen musikalische Zitate und Neuerungen, das Repertoire und seine Abweichungen. Was aber bedeuten Töne und ihre Kompositionen? Können wir Musikstücke verstehen und missverstehen wie Sätze oder Gesten? Im Heine Haus geht der Komponist Manfred Trojahn gemeinsam mit dem Philosophen und Heidegger-Spezialisten Günter Figal (Universität Freiburg) diesem prominenten Geheimnis auf den vielschichtigen Fragegrund.
Für die musikalischen Gestaltung sorgt das Henschel-Quartett mit Trojahns „Chant d’insomnie III” und seinem IV. Streichquartett, das der Komponist diesem 1994 gegründeten Streicherensemble gewidmet hat.
Grußwort: Hans-Georg Lohe (Kultudezernent Landeshauptstadt Düsseldorf)
Rede: Hans-Heinrich Grosse-Brockhoff (Staatssekretär für Kultur des Landes NRW)
Moderation: Michael Struck-Schloen (Musikjournalist und Moderator, u.a. WDR)

04.11.2009, Mi. 19:30 Uhr
Terézia Mora. Der einzige Mann auf dem Kontinent. Roman
(Luchterhand Literaturverlag)

In der Reihe Neue Deutsche Literatur
Für den Zeitraum einer Woche gewährt Terézia Mora in ihrem für die Longlist des Deutschen Buchpreis 2009 nominierten Roman Einblick in das Leben ihres Helden: Während auf dem Kontinent der Lauf der Dinge in allen Facetten bunter Veränderlichkeit tobt, macht sich Darius Kopp, IT-Spezialist und scheinbar letzter Repräsentant einer ominösen Netzwerkfirma auf die Suche nach seinen Eigenschaften. Zwischen Wirklichkeit und Fiktion entspinnt sich eine rasante Lebensgeschichte, deren turbulenter Kurswechsel in einer geheimnisvollen, vergessenen Schachtel voller Geld ihren Anfang nimmt und die geradewegs in das Spiegelkabinett einer Selbstsuche führt, die zeitgenössischer nicht sein könnte.
„So klug wie gewinnend, so selbstverständlich wie eigensinnig, hellsichtig bis zum Gleißen und voller Poesie.“ (FAZ)
Moderation: Hubert Winkels (Literaturkritiker, u.a. Deutschlandfunk, Die Zeit)

30.10.2009, Fr, 19:00 Uhr
Etel Adnan / Abbas Beydoun / Mansoura ez-Eldin / Suleman Taufiq

Die lange Nacht der arabischen Literatur
Das Heine Haus lädt gemeinsam mit dem Literaturbüro NRW zur „langen Nacht der arabischen Literatur“. Mit Etel Adnan und Abbas Beydoun kommen zwei der wichtigsten arabischen Autoren der Gegenwart nach Düsseldorf. Auch die junge Ägypterin Mansoura ez-Eldin macht sich gerade über ihr Land hinaus mit ihren Romanen einen Namen. Eingeladen sind ausserdem der Dokumentarfilmer Matthias Wilfert und der Autor, Journalist und Übersetzer Suleman Taufiq, der das Publikum durch die Buchläden und Cafés auf die Spuren der literarischen Szene Kairos führt. Kathleen Morgeneyer, die aktuelle Trägerin des Alfred-Kerr-Darstellerpreises und im August von Theater Heute zur besten Nachwuchsschauspielerin 2009 gekürt, trägt ausgewählte Textpassagen vor.
Deutscher Text: Kathleen Morgeneyer
Filmausschnitt: Matthias Wilfert
Musik: Raed Khoshaba
Moderation und Gespräch: Larissa Bender, Maren Jungclaus, Tanja Ruzicska


28.10.2009, Mi, 19:30 Uhr
Inge Jens. Unvollständige Erinnerungen
Rowohlt Verlag

In der Reihe Zeitzeugen
Sie erntete Ruhm als Editorin von Tagebüchern und Briefwechseln und wurde mit Ihren Biographien über Katia Mann und Hedwig Pringsheim zur Bestsellerautorin. Inge Jens erinnert sich gern an ihr reiches Leben und hat viel zu erzählen. Sie berichtet über Begegnungen mit Zeitgenossen wie Ernst Bloch, Golo Mann, Hans Mayer und viele andere mehr. Und sie schreibt mit grosser Offenheit über die Demenzerkrankung ihres Mannes Walter Jens.
„Das Schicksal von Walter Jens wird heute schon von hunderttausenden geteilt. Vor der immer noch dankbaren Gefasstheit, mit der Inge Jens die […] Mühsal benennt, kann man sich nur verneigen.“ (Gustav Seibt, SZ)
Moderation und Gespräch: Lothar Schröder (Kulturressort Rheinische Post)

20.10.2009, Di, 19:30 Uhr
Denis Scheck: David Foster Wallace. Unendlicher Spaß. Roman
Verlag Kiepenheuer & Witsch

In der Reihe Literatur der Nachbarn
Wo viele Stimmen aufeinander treffen, entsteht oft nichts als Rauschen. Bei aller Vielstimmigkeit die Trennschärfe aufrecht zu erhalten ist die große Kunst von David Foster Wallace. Kein Detail entgeht ihm, und so kann er seinen Helden aus „Unendlicher Spaß“ (Infinite Jest), seinem 1547 Seiten starken Hauptwerk, auf eine spannende Odyssee durch die amerikanische Gesellschaft schicken.
Denis Scheck (Literaturkritiker, u.a. bekannt durch die Moderation der ARD-Sendung „Druckfrisch”) stellt uns diesen fulminanten Roman vor.
„‘Infinite Jest‘ ist für den Beginn des einundzwanzigsten Jahrhunderts das, was Musils ‚Mann ohne Eigenschaften‘ für das vergangene Jahrhundert war.“ (Richard Kämmerlings, FAZ)
Gespräch: Helge Malchow (Verlagsleiter) und Denis Scheck.

08.10.2009, Do, 19:30 Uhr
Jade y Chen. Die Insel der Göttin. Roman
Verlag Münchner Frühling

In der Reihe Literatur der Nachbarn / Im Rahmen des Messethemas China
Im südchinesischen Meer schwimmt eine Insel, deren Name zugleich nach China und Japan sowie in alle Himmelsrichtungen ihrer Vergangenheit weist: Taiwan. Taiwan heißt auch das Ziel einer Frau, die im Berlin der Gegenwart ihre Koffer packt – und was als Aufbruch in ein fernes Asien beginnt, wird zur Reise in das nahe Herz einer Familiensaga, in der Mythos und Realität zur Historie einer Insel und meerestiefen Geschichte verschmelzen. Die mehrfach ausgezeichnete Autorin verleiht der Pluralität Taiwans eine Stimme, die gegen alle Widerstände danach fragt, wer sie ist. Jade Y. Chen wurde 1957 in Taiwan geboren, lebte in Paris und New York und wohnt seit Mitte der Neunziger Jahre in München.
„Ein großartiges Gesellschaftspanorama“ (Süddeutsche Zeitung)
Moderation und Gespräch: Ricarda Solms (Verlegerin)

02.10.2009, Fr, 19:30 Uhr
Cees Nooteboom. Nachts kommen die Füchse. Erzählungen
Suhrkamp Verlag

In der Reihe Literatur der Nachbarn
So gelassen wie leidenschaftlich erzählt Cees Nooteboom von Menschen, die in ihrem Leben zu dem Schluss kommen: „Wir sind unsere Geheimnisse, und wenn es mit rechten Dingen zugeht, nehmen wir sie dorthin mit, wo niemand ihnen nahekommt.“
„Wer Nooteboom liest, wird erleuchtet.“ (Ulrich Greiner, Die Zeit)
Moderation und Gespräch: Rudolf Müller

25.09.2009, Fr, 19:30 Uhr
Amélie Niermeyer / Martin Krumbholz / Irma Dohn
Ein Gespräch über: Ehre und Geld. Lessings Minna von Barnhelm.

Die Liebe hat es nicht einfach, auch im Theater nicht. Lessing hat ihr in seiner Minna von Barnhelm die Widersacher Ehre und Status in den Weg gestellt, beide dicht gefolgt von der Fähigkeit, das Glück aus den Händen anderer empfangen zu können.
Wenige Tage nach der Premiere der berühmten Komödie am Düsseldorfer Schauspielhaus verrät Intendantin und Regisseurin Amélie Niermeyer im Gespräch mit dem Kritiker Martin Krumbholz, wie sie das Verhältnis zwischen Liebe und ihren Contraparts auslotet und wie aktuell Lessings Stoff auch morgen noch ist.
Gemeinsam mit Irma Dohn, der neuen Chefdramaturgin des Hauses, wird mit der Personalie Geld ein weiterer wichtiger Mitspieler im Bühnenraum Theater zur Sprache gebracht.

23.09.2009, Mi, 19:30 Uhr
Friedrich Christian Delius
Die Frau, für die ich den Computer erfand. Roman. (Rowohlt Verlag)

In der Reihe Neue Deutsche Literatur

Faustisch ist Konrad Zuse und Binäres ist seine Spezialität: Wenn er erfindet, ist es Liebe; wenn er liebt, ist es Erfindung. Das Ergebnis dieses besonderen Talents findet an der epochalen Schnittstelle zwischen der Geburt des ersten modernen Computers Deutschlands, der Schöpfung einer unmöglichen Liebe und der Schwelle zu einer neuen Ära statt.
Friedrich Christian Delius, der „poetische Chronist bundesdeutscher Zustände, Befindlichkeiten und Neurosen“ (Jury Breitbach Preis 2007) erzählt in einer grandiosen Hommage an den Erfindergeist von der untrennbaren Verschränkung zwischen Gesellschaftlichem und Privatem, dem Beginn des digitalen Zeitalters und der Zeitlosigkeit der Liebe.

Zu Gast im Heine Haus
21.09.2009, Mo, 20:00 Uhr
The Three Godfathers.
Wolfram Goertz begegnet Händel, Haydn und Mendelssohn

altstadtherbst kulturfestival 2009

Die drei Komponisten, die in diesem Jahr Jubiläum feiern könnten, stehen einander an diesen 365 Tagen dauernd auf den Füßen. Die Konzertprogramme sind voll von ihnen. Dabei müssen alle drei Meister eigentlich noch entdeckt werden, gemeinhin gelten sie als Paten, Vorboten, Teppichleger für berühmtere Kollegen. Wolfram Goertz, Redakteur der Rheinischen Post, hält alle drei für Genies und wird dies in einer heiter-stürmischen Bildungsreise beweisen, die über Burgenland und Schottland nach Leipzig und London führt. Ein Abend zum Lachen, Staunen, Lernen – und Musikhören.

16.09.2009, Mi, 19:30 Uhr
Alexander Konrad
Donald Windham. Dog Star. Roman. (Lilienfeld Verlag)

In der Reihe Nähe und Ferne

Dog Star – Himmlischer Hundsstern oder infernalischer Höllenhund? Doppeldeutig ist der Titel dieser im Amerika der dreißiger Jahre spielenden Adoleszenzgeschichte, die Donald Windham, Essayist, Romanautor und enger Freund von Truman Capote als atemberaubende Identitätssuche zwischen Selbst- und Fremdfindung im Spiegel einer lovestory entspinnt, die radikaler nicht sein könnte. Der in Düsseldorf lebende, mit dem diesjährigen Förderpreis der Landes hauptstadt Düsseldorf für Literatur ausgezeichnete Autor und Übersetzer Alexander Konrad hat die als Klassiker geltende literarische Entdeckung erstmalig ins Deutsche übertragen – im Heine Haus stellt er den brillanten Roman vor, der nicht nur Thomas Mann als Meisterstück galt und dessen Original ein Jahr vor Salingers „Catcher in the Rye“ erschienen war.
„Ein schöner, lesenswerter Fund“ (Die Zeit)
Moderation und Gespräch: Rudolf Müller

09.09.2009, Mi, 19:30 Uhr
Barbara Bongartz im Weissbooks Verlag
Perlensamt. Roman.
Buchvorstellung und Verlagspräsentation.

In der Reihe Neue Deutsche Literatur

Der in diesem Jahr mit dem Frankfurter Gründerpreis und auf der Leipziger Buchmesse mit einem Award für den „Newcomer des Jahres“ ausgezeichnete, 2008 gegründete Weissbooks Verlag steht mit dem unverwechselbar puristischen Erscheinungsbild seiner Bücher für unkonventionelles Schreiben, Lesen und Verlegen. Die beiden Weissbooks-Verleger Rainer Weiss und Anya Schutzbach stellen ihr Programm vor.
Neu im Programm ist die vielfach ausgezeichnete Autorin Barbara Bongartz mit ihrem aktuellen Titel „Perlensamt“. Im Heine Haus entführt sie in ein temporeich zwischen Berlin, Paris und New York inszeniertes, spannungsvolles Handlungsnetz, in dem Krimi, Kunst und Gesellschaft hautnah ineinander greifen.
Moderation und Gespräch: Rainer Weiss (Verleger)

08.09.2009, Di, 11:00 Uhr
Martin Baltscheit alias Jasmin Behringer
Ich und die Kanzlerin. (Boje Verlag)
Buchvorstellung und Gespräch

Jasmin Behringer ist vierzehn und wenn sie gefragt wird, was sie einmal werden möchte, sagt sie nicht Feuerwehrfrau, Schauspielerin oder Lehrerin. Sie interessiert sich fürs Regieren und also lautet ihre klare Antwort: „Kanzlerin“. Und weil Regieren ohne Praxis nicht geht, bewirbt sie sich um ein Praktikum im Kanzleramt.
Der mehrfach preisgekrönte Autor, Illustrator und Sprecher Martin Baltscheit alias Jasmin Behringer begleitet die mutige junge Frau durch das Labyrinth der Demokratie hinter die Kulissen von Politik und Medien und erzählt im erfrischend frechen Ton von einer beeindruckenden Reise ins Innere der Bundesrepublik.
Hans-Heinrich Grosse-Brockhoff (Staatssekretär für Kultur des Landes NRW) und Martin Baltscheit sprechen über Politik für Kinder und Jugendliche.

Zu Gast im Heine Haus
03.09.2009, Do, 19:30 Uhr
Tanya Lieske. Spion wider Willen. Roman. (Droste Verlag)

Im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Respekt und Mut” des Ausländerbeirates, des Düsseldorfer Appells, der IG Metall und der VHS Düsseldorf Paris, Sommer 1940, ein kleines Hotel im Montparnasse. Es geht hitzig zu in der Geschichte aller wie in der Lebensgeschichte Einzelner. Der Widerstandskämpfer Gustav Regitz, alias „Albert“, ist in die Fänge der Gestapo geraten und seine neue Bestimmung heißt: Spion. Bestimmt wird auch das Schicksal einer Frau, die er häufig trifft: Lore Wolf, eine Freundin Anna Seghers und bekannte Rebellin. Eines Morgens kreuzen schwere Limousinen die Straßen des Montparnasse. Albert darf bleiben, Lore Wolf muss einsteigen. Ihr Blick sagt: Verrat.
Die Autorin, Journalistin und Moderatorin Tanya Lieske geht dem historischen Blick Lore Wolfs nach und zeichnet das bewegende Bild einer Spurensuche, die nicht weniger als drei Generationen umfasst.
Moderation und Gespräch: Pater Elias H. Füllenbach OP (Diplom Theologe)

25.08.2009, Di, 19:30 Uhr
Herta Müller
Atemschaukel. Roman. (Hanser Verlag)

In der Reihe Neue Deutsche Literatur

Siebenbürgen 1945. Für die Bewohner des Landstrichs eine Zeit, in der der Atem unruhig geht: Mitten in der Nacht hört man schwere Stiefelschritte, dann wird es Gewissheit: jemand kommt und jemand wird nicht bleiben. Es ist die Patrouille, und ihr Ziel ist man selbst. Die nahe Zukunft hat einen Namen, der nach Russland weist.

“Atemschaukel” heißt Herta Müllers neuer Roman und wirklich geht der Atem hin und her zwischen dem individuellen Erlebnis des Einzelnen und der gemeinsamen Geschichte aller. Die mehrfach preisgekrönte Autorin hat Überlebende – unter ihnen auch Oskar Pastior – befragt und aus den Erlebnisberichten eine verblüffend eindringliche, fiktive Stimme geschaffen, mit der sie die siebenbürgische Wirklichkeit von 1945 neu erfindet.
Moderation und Gespräch: Martin Krumbholz (Literaturkritiker, u.a. SZ, FR, NZZ)

06.08.2009, Do, 19:30 Uhr
Norbert Scheuer
Überm Rauschen. Roman. (C.H. Beck Verlag)

In der Reihe Förderprojekte der Kunststiftung NRW im Gespräch

Die Erinnerung mäandert durch unser Leben wie und wo sie will, und sie steckt voller Geräusche. Für den Bruder von Hermann klingt sie wie ein Rauschen, nicht irgendeines, sondern das Rauschen des Flusses gleich hinter dem Haus seiner Kindheit. Magisch ist dieser Fluss, der Geheimnisse birgt, Erlebtes und Ausgedachtes und vor allem: Ichthys, den mythischen Urfisch, der unter der Wasseroberfläche schwimmt wie eine Wahrheit, die es zu fischen gilt.
Norbert Scheuer, der für seine Erzählfassung von „Überm Rauschen“ mit dem 3sat Preis ausgezeichnet wurde, erzählt im gleichnamigen, in der FAZ als Vorabdruck erschienenen Roman von einer leuchtenden Unterwasserwelt, in der nichts so ist, wie es zu sein scheint – und von einer nicht weniger schillernden Welt auf der anderen Seite des Wasserspiegels.
Moderation und Gespräch: David Eisermann (freier Journalist, u.a. WDR 3)


22.07.2009, Mi, 19:30 Uhr
Antje Rávic Strubel / Jürgen Becker
Die Nacht, in der die Mauer fiel – Schriftsteller erzählen vom 09. November 1989. Hrsg. Renatus Deckert. (Suhrkamp Verlag)

In der Reihe Zeitzeugen

Die Nacht, in der die Welt plötzlich stehen zu bleiben schien, in der das Unmögliche möglich wurde, das Undenkbare vor den eigenen Augen und auf einem Meer von Bildschirmen Wirklichkeit wurde. Die Nacht einer Begegnung zwischen Fronten, für deren Entfernung voneinander es eigentlich kein Maß mehr gab: die Nacht, in der die Mauer fiel, in der eine historische Ära ihr Ende fand.
20 Jahre später hat Renatus Deckert Autoren nach ihrer persönlichen Erinnerung an diesen kollektiven, historischen Moment befragt. Im Heine Haus erzählen Antje Rávic Strubel und Jürgen Becker von ihrer Nacht des 09. November 1989.
„Wo man zum Jubiläum des Mauerfalls eher Ermüdung befürchtet hätte, kann man sich plötzlich nicht sattlesen an diesen literarischen Zeugnissen.“ (FAZ)
Moderation und Gespräch: Renatus Deckert

18.07.2009, SAMSTAG
20 JAHRE MÜLLER & BÖHM LITERATURHANDLUNG
DAS BUCH DER FREUNDE

Anlässlich des Jahrestages erscheint am 18.7. eine kleine Publikation.


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16.07.2009, D0, 19:30 Uhr
Konrad Klapheck trifft Hans Joachim Schädlich
Über Form und Inhalt. Ein Gespräch.
In der Reihe Kunst trifft Literatur
Legendär sind seine Maschinenbilder, mit denen er den Blick für den Alltagsgegenstand „Maschine“ international neu ausgerichtet hat. Die später von ihm portraitierten Köpfe des Kunst-Betriebs umfassen inzwischen eine Sammlung von mehr als 350 Exponaten. Aus Konrad Klaphecks breit gefächertem Werk weht den Betrachter surrealistischer Atem ebenso an wie der Aufwind der Pop-Art, kreuzen sich Wilde Malerei wie Hyperrealismus. Über „Form und Inhalt“ spricht er im Heine Haus mit dem Autor Hans Joachim Schädlich, der als Meister der Allegorie über das Politische mit seinen scharfsichtigen Entschlüsselungen des Alltagslebens eine unverzichtbare Stimme im Literaturbetrieb geworden ist.
Begrüßung: Raimund Stecker (Kunsthistoriker)

30.06.2009, Di, 19:30 Uhr
Ursula Krechel
Shanghai fern von wo. Roman. (Jung und Jung Verlag)

In der Reihe Neue Deutsche Literatur

Ursula Krechel ist die Trägerin des d.lit.–literaturpreis der Stadtsparkasse Düsseldorf 2009.Shanghai fern von – ja, von wo? Ursula Krechel nimmt den seidenen Faden, an den das Leben tausender Juden am Vorabend des Zweiten Weltkrieg gebunden scheint, auf und spinnt ihn bis in das laute, dicht bevölkerte und fremdartige Shanghai einer fernen Welt, in der es gilt, die Kunst des Überlebens zu leben. Die zuletzt mit dem Rheingau Literatur Preis ausgezeichnete Autorin hält Zeitdokument und Fiktion in schillernd erzählter Schwebe und zeigt, dass das Ferne oft nahe liegender ist, als wir vermuten.
„Ursula Krechel hat einen großen, vielstimmigen und wichtigen Roman geschrieben”. (Rheinische Post)

Moderation: Hubert Winkels (Literaturkritiker, u.a. DIE ZEIT, Deutschlandfunk)

26.06.2009, Fr, 19:30 Uhr
Alfred Brendel
Spiegelbild und schwarzer Spuk. Gedichte. (Hanser Verlag)

In der Reihe Zeitzeugen

Der Jahrhundertpianist Alfred Brendel kommt ins Heine Haus. Virtuos auch als Lyriker nimmt der Poet Alfred Brendel Sprache beim Wort – und entführt mit unversiegbarem Einfallsreichtum in ein Universum zwischen Sinn und Unsinn und in eine Welt voller Überraschungen, Diabolik und sprühendem Sprachwitz.
Alfred Brendel liest außerdem aus Auszügen der von ihm herausgegebenen und kommentierten Hebbel-Tagebücher „Weltgericht mit Pausen“ (Hanser Verlag)
„Sprach-Capriccios in einer perfekt scheinlogischen Lakonik.” (FAZ)

Zu Gast im Heine Haus
10.06.2009, Mi, 21:15 Uhr
Das Kölner Mittwochgespräch

Es war legendär, ging über 260 Runden und faszinierte Publikum wie Medien: Das Kölner Mittwochgespräch, zu dem der ebenfalls legendäre Buchhändler Gerhard Ludwig in den sechziger Jahren allmittwöchlich Dichter, Denker und Streiter der Zeit in seine Kölner Bahnhofsbuchhandlung einlud. Die nicht selten hitzigen, von prominenten Gästen wie etwa Ernst Rowohlt, Heinrich Böll, Joseph Beuys oder Theodor W. Adorno geführten Debatten wurden als gesellschaftliches Ereignis gefeiert und fanden ihren Weg in das gerade entstehende Deutsche Fernsehen.
In der Programmreihe „Wir sehen uns morgen wieder“ überträgt das FFT Düsseldorf in Kooperation mit der Künstlergruppe „New Guide to Opera“ konzeptionell das Programm des Deutschen Fernsehen vom Juni 1954 auf Live-Bühnen. Das Kölner Mittwochgespräch des 10. Juni 1954 wandert am 10. Juni 2009 von der Kölner Buchhandlung Ludwig über den Bildschirm des gleichen Jahres bis in die Gegenwart der Buchhandlung Müller & Böhm und ihrem Mittwoch-Gast im Heine Haus.

08.06.2009, Mo, 19:30 Uhr
Judith Hermann
Alice. Erzählungen. (S. Fischer Verlag)

In der Reihe Neue Deutsche Literatur

Judith Hermann, die bereits mit ihrem preisgekrönten Erzähldebut „Sommerhaus, später“ (1998) dem Genre der Kurzgeschichte ihre neue, junge Stimme des „Berliner Jugendstil“ (Die ZEIT) verlieh, wurde für ihr neues Buch „Alice“ mit dem diesjährigen Friedrich-Hölderlin-Preis ausgezeichnet. Auch hier wirft die Meisterin des Zwischenraums Seitenblicke auf das, was flüchtig ist und weiter geht, ehe wir es festhalten können. In fünf Erzählungen stellt sich die Protagonistin Alice dem Moment des Vergänglichen, des wandlungsvollen Übergangs und stellt den Blick scharf für das, was uns am Wegrand des Gegenwärtigen stets zu entgehen scheint. In der Judith Hermann eigenen, dichten Sprache schöner Nüchternheit entfaltet sich das Detail, die Randbemerkung, zum eigentlichen Text unseres Erlebens, das nicht weniger erstaunlich ist als das Wunderland der historischen Alice.
„Erzählglanz und Erzählkunst dieses Buchs verdanken sich einer zurückhaltend instrumentierten, gerade deshalb poetisch überaus reichen Sprache” (Jury Friedrich-Hölderlin-Preis)


03.06.2009, Mi, 19:30 Uhr
Norbert Wehr
Schreibheft

In der Reihe Förderprojekte der Kunststiftung NRW im Gespräch
Zweimal jährlich feiert die Literaturwelt ein ungeduldig erwartetes Ereignis: Das Erscheinen der aktuellen Ausgabe des „Schreibheft“.
Mehrfach preisgekrönt zählt es zu den wichtigsten Literaturzeitschriften des deutschsprachigen Raums. Norbert Wehr, der auch als Hörbuchautor und Literaturkritiker bekannte Herausgeber dieses vielschichtigen und Diskurse verknüpfenden Echolots literarischer Produktion stellt im Heine Haus die außergewöhnliche Zeitschrift vor.
Kathleen Morgeneyer (Ensemble Düsseldorfer Schauspielhaus) liest ausgewählte Passagen aus verschiedenen Schreibheft-Ausgaben.
„Das Schreibheft ist das einzigartige A & O aller fortgeschrittenen (Welt-)Literatur- Kenner & -Liebhaber. Ein zweimal jährlich bestelltes weites Feld, auf dem man a) das kommende Gras wachsen hört und b) essayistisch geerntet wird.” (Frankfurter Rundschau)

Moderation und Gespräch: Andreas Rossmann (Kulturkorrespondent FAZ)
Begrüßung: Hans-Georg Lohe (Kulturdezernent Düsseldorf)
Einführung: Regina Wyrwoll (Generalsekretärin Kunststiftung NRW)

Heine außer Haus
27.05.2009, Mi, 18:00 Uhr
Michael Wolffsohn
Juden und Christen – ungleiche Geschwister. Die Geschichte zweier Rivalen.
(Patmos Verlag)

Zugleich verschwistert, zugleich rivalisiert. Der Historiker und Spezialist für Deutsch-Jüdische Zeitgeschichte Michael Wolffsohn fragt nach Parallelen und Gegenläufigkeiten zwischen Christentum und Judentum – und entdeckt erstaunliche Verknüpfungen. Die beiden unlösbar miteinander verbundenen Glaubensgeschwister scheinen sich gegenseitig zu konstituieren, gleichermaßen gegeneinander abgrenzend wie voneinander aufnehmend. Michael Wolffsohn, seinem Publikum als streitbarer Kommentator bekannt, entwickelt überraschende Einsichten, Folgerungen und Forderungen für die weitere Annäherung von Juden und Christen.
Veranstalter: Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit in Düsseldorf, Jüdische Gemeinde Düsseldorf, Patmos Verlag in Kooperation mit dem Heine Haus
Ort: Leo Baeck Saal, Paul-Spiegel-Platz 1


Zu Gast im Heine Haus

28.05.2009, Do, 19:30 Uhr
Barbara Bongartz / Georges-Arthur Goldschmidt / Paul Nizon

In der Reihe Autofiktion

Fiktion und Wirklichkeit – eine Münze mit deckungsgleichen Seiten? Ein Janusgebilde? Zwei in nur Einem oder – ein doppeltes Nichts? Im Autorengespräch machen sich Barbara Bongartz, Georges-Arthur Goldschmidt und Paul Nizon mit Heinz-Norbert Jocks auf die Suche danach, was passiert, wenn ein Autor selbst Figur seiner Erzählung wird und die Erfindung an die vermeintliche Quelle ihres scheinbar greifbaren Urhebers gerät.
Eine Gesprächsinitiative von Anne Schülke auf den geheimnisvollen Spuren des Raums zwischen dem Autor und der Stimme, die aus seinen Werken spricht.
Moderation und Gespräch: Heinz-Norbert Jocks (Autor, Philosoph, Kunstwissenschaftler)


05.05.2009, Di, 19:30 Uhr
Mithu M. Sanyal
Vulva. Eine Enthüllung des unsichtbaren Geschlechts.
(Wagenbach Verlag)

Sagenumwoben, geheimnisvoll und so riskant ist der Begriff der Vulva, dass sich über Jahrhunderte hinweg beredtes Schweigen über ihm verdichtet hat. Die promovierte Journalistin und Buchautorin Mithu M. Sanyal hat mit ihrer bahnbrechenden Studie über die Vulva einem verheimlichten Begriff zurück zur Sprache verholfen – und gleichzeitig eine erstaunliche, facettenreiche und selbstbewusste Kulturgeschichte des weiblichen Geschlechts sichtbar gemacht. Ein rasant erzählter Diskurs der Geschlechter, der allen Geschlechtern gleichermaßen gilt.“Unerwartete Einblicke gewährt Mithu Sanyal jeder Art von Lesern. Aus der Perspektive der Vulva schreibt sie die Kulturgeschichte des Abendlandes neu. Und ermöglicht so zugleich eine neue Sicht auf den Ursprung der Welt.“ (ZDF aspekte)
Moderation und Gespräch: Tanja Ruzicska


11.05.2009, Mo, 19:30 Uhr
Lars Gustafsson
Frau Sorgedahls schöne weiße Arme. Roman.
(Hanser Verlag)

In der Reihe Literatur der Nachbarn
Lars Gustafsson tritt in der Zeit zur Seite und schaut: Mögliches und Unmögliches gerät ihm in den Blick, Vergangenes, Zukünftiges und Un-Zeitiges. Zimtbäume, Schneestürme und natürlich, die schönen weißen Arme der Frau Sorgedahl. Zwischen Oxford und Västerås fallen aus Schubladen, die vielleicht dem Universum selbst angehören, plötzlich Geschichten und Erinnerungen, von denen niemand so genau weiß, in wessen Leben sie eigentlich gehören. Der großartige Poet der Philosophie und Philosoph des Poetischen faltet Zeit und Raum dort, wo alles immer beginnt und öffnet im Heine Haus einen Durchschlupf in die geheimnisvollen Tiefen der eigenwilligen Schrift, die das Gedächtnis wählt.
„…diese Welt, dieses vielgestaltige Diesseits und das eigene Leben darin zu lieben. Das ist es, was uns Lars Gustafsson in seinem schönsten Buch seit mehr als dreißig Jahren lehrt.” (FAZ)
Moderation und Gespräch: Rudolf Müller

31.03.2009, Di, 19:30 Uhr
John Griesemer. Herzschlag.
Roman. (Arche Verlag)

In der Reihe Literatur der Nachbarn

New York, im historischen September 2001: kurz bevor nine-eleven die Welt stillstehen lässt, macht das Leben des Schauspielers Noah Pingree eine ungewöhnliche Pause: er wird vom Schlag getroffen. Als er wieder aufwacht, ist nicht nur sein Leben, sondern auch das der ganzen Welt aus den Fugen geraten. John Griesemer, der mit seinem Roman „Rausch“ (2003) bereits die Bestsellerlisten eroberte, erzählt in „Herzschlag“ von einer erstaunlichen Chance, in der das Leben anhält, damit wir es wieder neu zusammenbauen müssen.
„John Griesemer ist einer der größten Erzähler unserer Zeit“ (New York Times)
Moderation und Gespräch: David Eisermann (freier Journalist, u.a. WDR 3)

21.04.2009, Di, 19:30 Uhr
Per Olov Enquist. Ein anderes Leben.
(Hanser Verlag)

In der Reihe Literatur der Nachbarn
Der mehrfach preisgekrönte Autor von „Der Besuch des Leibarztes“ (2001) oder „Das Buch von Blanche und Marie“ (2004) verwandelt in seinem neuen Werk das eigene, gelebte Leben in die Erzählung von einem anderen Leben – mit Stationen in Uppsala, Berlin und Kalifornien. Innenwelt und Außenwelt, Höhen und Tiefen, Dunkles und Helles bilden dabei den Stoff, dessen Leitfaden immer wieder den Moment durchkreuzt, in dem im Heute die Frage nach dem entsteht, was im Gestern enthalten gewesen sein muss.
„Bei Enquist stimmt alles. Er ist in der Literatur der raffinierteste und versierteste Forscher und Erkunder dieses schmalen, doch so allumfassenden Grenzgebiets zwischen Leben und Leuchten.“ (Die Welt)

Übersetzung und Gespräch: Wolfgang Butt (Übersetzer von Per Olov Enquist)


08.04.2009, Mi, 19:30 Uhr
Urs Widmer / Valentin Lustig. Valentin Lustigs Pilgerreise.
Bericht eines Spaziergangs durch 33 seiner Gemälde. (Diogenes Verlag)

In der Reihe Literatur der Nachbarn

Vorstellungsbilder und Bildvorstellungen – wie nah liegt das eine beim anderen? In Düsseldorf öffnet der Autor Urs Widmer gemeinsam mit dem Maler und Illustrator Valentin Lustig vorgestellte Grenzen: Urs Widmer spaziert durch die Gemäldegalerie Valentin Lustigs, während Valentin Lustig durch die Wortfelder Urs Widmers wandert. Wo ihre Wege sich kreuzen, entsteht ein vielsprachiges Szenenbild dessen, was zwischen Wort und Bild möglich werden kann.
„Zwischen Traum und Wirklichkeit flirren die Bilder von Valentin Lustig. In diesem Zwischenreich begegnen einander Maler und Autor als Seelenverwandte. Mit ihrem Buch geben sie der Fantasie ein rauschendes Fest“ (Sächsische Zeitung)

Grußwort: Klaus Bucher, Generalkonsul, Schweizer Generalkonsulat Düsseldorf

19.03.2009, Do, 19:30 Uhr
Volker Schlöndorff. Licht, Schatten und Bewegung.
Mein Leben und meine Filme. (Hanser Verlag)

In der Reihe Zeitzeugen
Licht und Schatten – zusammen bewegt sind sie so eng miteinander verwoben wie Volker Schlöndorff und die deutsche Filmgeschichte. Der im vergangenen Jahr mit dem Kythera-Preis ausgezeichnete, ehemalige Geschäftsführer des Filmstudios Babelsberg, Dokumentarfilmer, Professor für Film und Literatur (European Graduate School, Saas-Fee, Schweiz) und Regisseur von Filmen wie „Die Blechtrommel“ oder „Die Fälschung“ erzählt nicht nur filmend das Leben – mit seiner Autobiographie wird er auch als Autor eine Entdeckung: Im Heine Haus erzählt der Oscarpreisträger vom Film im Leben und vom Leben im Film.
„Das ist das Schöne an diesem Buch – dass Schlöndorff eben nicht nur um sich selber kreist. Er hat die Filmgeschichte am eigenen Leib erfahren; und es wäre wirklich schade gewesen, hätte er uns nicht teilhaben lassen” (Süddeutsche Zeitung).

Grußwort: Prof. Gabriele Henkel
Moderation und Gespräch: Dr. Heinz Holzapfel (Filmwerkstatt Düsseldorf)

13.03.2009, Fr. 20:00 Uhr
Kommissar Stolberg: Die falsche Frau – Public Viewing
Kowalski goes Stolberg

Kommissar Stolberg (Rudolf Kowalski) und sein Team (Florian Glade, Sofia Lechner) im Heine Haus: ein Kriminalroman mit sieben Siegeln? – Was im letzten Herbst vor Ort hinter verschlossenen Buchhandlungstüren ermittelt wurde, geht jetzt auf großer Leinwand an die Öffentlichkeit: Das filmisch besiegelte, tödliche Geheimnis im Leben einer Buchhändlerin kann in „Die falsche Frau“ endlich gelüftet werden.
Das Heine Haus lädt herzlich ein zum Public Viewing des nächsten Falls von Stolberg und seinem Ermittlerteam.
Sendebeginn: 20:15 Uhr


11.03.2009, Mi, 19:30 Uhr
Rudolf Kowalski liest Heinrich Heine
Vergiftet sind meine Lieder. Gedichte und Geschichte.

Dichterleben, Lebenswerk und Weltgeschichte. Der Schauspieler Rudolf Kowalski, dem Fernsehpublikum unter anderem bekannt als Kommissar Stolberg, hat sich Heinrich Heines poetisches Werk auf der Suche nach Verknüpfungspunkten zu biographischen und zeitgeschichtlichen Geschehnissen neu erlesen – und ein anspielungsreiches Doppelportrait erstellt: In seiner assoziativ angelegten Rezitation ausgewählter Lyrik und Prosa des Dichters, Briefzitate und Zeugnisse von Zeitgenossen wird nicht nur Europa im Spiegel Heines, sondern auch Heine im Spiegel Europas sichtbar.
„Rudolf Kowalski rezitiert nicht, er liest mit dem warmen, aber sachlichen Ton des Erzählers, wehmütig und nachdenklich in den Liebesgedichten, erbittert und höhnisch in seiner Kritik am deutschen Kleingeist.“ (Stuttgarter Zeitung)

Zu Gast im Heine Haus
10.03.2009, Di, 19:30 Uhr
Wlodzimierz Nowak. Die Nacht von Wildenhagen.
Zwölf deutsch-polnische Schicksale. (Eichborn Verlag)

Im Rahmen des Zyklus des Polnischen Instituts Düsseldorf: „Literarische Gattungen: Reportage“
Wie erleben wir Geschichte? Als Spezialist für deutsch-polnische Beziehungen befragt der für die führende polnische Tageszeitung Gazeta Wyborcza schreibende Journalist und Autor Wlodzimierz Nowak die Geschichte vor allem auch nach dem, worin sie heutige Aktualität berührt: Nach unserem Umgang mit ihr. In seinen literarisch erzählten Reportagen treten historische Personen, Orte und Erlebnisse aus verschiedenen Zeitschichten im deutsch-polnischen Grenzland zueinander in Beziehung und öffnen den Blick für ein facettenreiches Panorama erlebter Vergangenheit und Gegenwart.

05.03.2009, Do, 19:30 Uhr
Michael Krüger. Unter freiem Himmel.
Gedichte. (Suhrkamp Verlag)

In der Reihe Neue deutsche Literatur
Vielsprachig ist er und unentwegt sucht er nach Sprache für das Vielfältige. Als „eindrucksvollste Verlegerpersönlichkeit der Republik“ (Die Zeit) denkt er über die letzten Dinge des Lebens ebenso gern nach wie über die ersten. Er ist Verleger, Herausgeber, Philosoph, Romancier und Essayist – und dabei vor allem eines: Lyriker. Im Heine Haus liest der vielfach ausgezeichnete Leiter des Hanser Verlags, Grenzgänger und Poet Michael Krüger aus „Unter freiem Himmel“ und verschiedenen weiteren Gedichtbänden.
„Zwischen Ursache und Folge, Bild und Bedeutung, Ich und Du, Lüge und Wahrheit, Leben und Tod. Von diesen Zwischen-Räumen handeln Krügers Gedichte.“ (Adolf Muschg)
Moderation und Gespräch: Rudolf Müller

26.02.2009, Do, 19:30 Uhr
Wilhelm Genazino
Das Glück in glücksfernen Zeiten. Roman. (Hanser Verlag)

In der Reihe Neue deutsche Literatur
Im Heine Haus navigiert der Büchner-Preisträger Wilhelm Genazino das Leben seines Protagonisten Gerhard Warlich mit einer Wunschformel durch glücksferne Zeiten, die der imposanten Gewichtigkeit des Ganzen den leichtfüßigeren Versuch „halbtags leben“ entgegenhält. Warlich teilt das Leben mit sich, aber ohne seine Freundin Traudel – die ihm eines Tages ganz beiläufig einen Gegenwunsch eröffnet, der eindeutig aus einer Welt ganzer Tage kommt.
Der Erfinder des ‚gedehnten Blicks’ und Meistererzähler der condition humaine begleitet einmal mehr im unverwechselbar lakonischen Genazino-Ton das moderne Subjekt bei dem Unterfangen, halb und halb doch Ich zu sein.
„Er ist der Poet des genauen Blicks, ein Phänomenologe des Alltags, voller Empathie für seine Figuren und die schwindlig machenden Kuriosa der humanen Existenz.” (NZZ)
Moderation: Lothar Schröder (RP, Literaturredakteur im Kulturressort)

12.02.2009, Do, 19:30 UHR
Oswald Egger
Diskrete Stetigkeit. Poesie und Mathematik. (Suhrkamp Verlag)

In der Reihe Neue deutsche Literatur

Oswald Egger spannt mit seinem in der edition unseld erschienenen neuen Buch einen weiten Bogen: Der kürzlich mit dem H.C. Artmann-Preis ausgezeichnete Lyriker wandert durch das Denken und sprachversammelt im Wechsellicht von Mathematik und Poesie Musterbilder und Bildmuster beider Denkarten. Als Passgänger auf der Schnittlinie zwischen dem Gedicht des Denkens und dem Denken des Gedichts entfaltet er, im (Sprach)wald stehend, von Baum zu Baum ins Zwischen fahndend, Schnittmuster, die zusammengesprochen und ineinandergefügt zur Fuge werden – über die Geschichte der Ideen, so vertraut wie ein Gedicht.
„Oswald Egger bleibt der originellste lyrische Wort-Alchemist der Gegenwart” (Frankfurter Rundschau)
Buchvorstellung im Rahmen der Reihenvorstellung: edition unseld
Moderation und Gespräch: Ulla Unseld-Berkéwicz (Verlegerin).


Zu Gast im Heine Haus
05.02.2009, Do, 19:30 Uhr
Monica Lavín: Hotel Limbo (Alfaguara)

Im Rahmen von „Mexiko: Kulturelle Migrationen- transatlantische Topographien”.
Mit ihrem jüngsten Roman gelingt der preisgekrönten mexikanischen Autorin Monica Lavín auf ergreifende Weise eine Verbindung zwischen darstellender Kunst und Literatur. Das Hotel Limbo, genauer, das Zimmer mit der Nummer 301, wird zum Schauplatz der Begegnung eines Malers mit seinem Aktmodell. Im Spannungsnetz zwischen Wort und Gedanke entführt die Autorin mit magischer Hand den Leser in die Tiefen imaginärer Welten – und lässt dabei ein überraschendes Bild der körperlichen und seelischen Topologien ihrer Figuren entstehen.
Moderation und Gespräch: Prof. Dr. Vittoria Borsò
Eine Veranstaltung des romanischen Seminars der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf in Kooperation mit dem Verein zur Förderung des Heinrich-Heine-Geburtshauses e.V. und Müller & Böhm Literaturhandlung

21.01.2009, Mi, 19:30 Uhr
Franz Hohler
Am Ende eines ganz normalen Tages. (Luchterhand Literaturverlag)

In der Reihe Literatur der NachbarnDer in Zürich lebende, zuletzt mit dem „Kunstpreis der Stadt Zürich“ ausgezeichnete, international gastierende Kabarettist und Schriftsteller Franz Hohler blättert am Ende eines ganz normalen Tages in unverhofft aufblitzenden Wahrheiten – und lenkt dabei den für das Groteske geschärften Blick auf das erstaunlich Große im nebensächlich Kleinen: Ob politisch, öffentlich oder privatim – der Schweizer Bestsellerautor nimmt in seinem neuen Erzählband das überraschend Gewöhnliche unter die Lupe und entdeckt zwischen Skurrilem und Aberwitzigem das immer wieder neue, bewegend-bewegliche Ungleichgewicht des täglichen Lebens.
„Miniaturen eines großartigen Beobachters“ (Schweizer Illustrierte)
Mit freundlicher Unterstützung durch das Kom(m)ödchen Düsseldorf

15.01.2009, Do, 19:30 Uhr
Denis Scheck / Hubert Winkels
Das Gute, Wahre, Schöne – Denis Scheck und Hubert Winkels

diskutieren über die besten Bücher des Jahres 2008
Hochdekoriert, listenplatziert oder vielgelobt – der Literaturredakteur Denis Scheck (Deutschlandfunk), bekannt u.a. durch die Moderation der ARD-Sendung „Druckfrisch“ und sein Senderkollege Hubert Winkels, Literaturkritiker bei der Wochenzeitung „Die Zeit“ wandern Buch in Buch durch das ereignisreiche Literaturjahr 2008 – und verlesen gemeinsam seine besten Blüten. Ein buchstäblich vielseitiger Jahresrückblick!

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