aus aktuellem Anlass muss diese Veranstaltung leider ausgesetzt werden.
außer Haus
23.03.2020, Mo., 19:00 Uhr
Hemley Boum.
Gesang für die Verlorenen. (Hammer Verlag)
Autorenlesung und Gespräch in der Reihe Literatur der Nachbarn.
Kamerun, Ende der 50er Jahre. Nach langer Kolonialherrschaft regt sich der Geist des Widerstands, doch die friedliche Unabhängigkeitsbewegung UPC wird von der Kolonialverwaltung gewaltsam unterdrückt und in den Untergrund gezwungen. Kopf der Bewegung ist der charismatische Ruben Um Nyobe, die einzige historische Figur im narrativen Spiel der Autorin. Um ihn herum erfindet sie ein Geflecht von Beziehungen zwischen Männern und Frauen, die durch Familie, Liebe, Leidenschaft und ihre politischen Ziele verbunden sind. Durch zahlreiche Rückblenden weitet Hemley Boum das Romangeschehen zu einer Familiensaga über das Leben von fünf Generationen aus.
Spannend und mit Präzision erzählt die Autorin vom Kampf ihrer Protagonisten, und wie in einer griechischen Tragödie stellt sie sie vor Entscheidungen mit irreversiblen Konsequenzen. Im Gedächtnis bleiben besonders die tief ausgeloteten weiblichen Figuren des Romans, die neben ihrem politischen Engagement mit beeindruckender Stärke um ein freies Leben als Frau in einer gerechten Gesellschaft kämpfen.
Hemley Boum, geboren 1973 in Duala/Kamerun, studierte Sozialwissenschaften in Yaoundé und Internationalen Handel in Lille/Frankreich. Sie lebt heute mit ihrem Ehemann und zwei Kindern in Frankreich. Gesang für die Verlorenen wurde mit dem Grand Prix littéraire d´Afrique Noire 2015 ausgezeichnet.
Ort: Institut francais Düsseldorf, Bilker Str. 7-9, 40213 Düsseldorf
Veranstalter: Institut francais Düsseldorf, Heine Haus Literaturhaus Düsseldorf